Was ist Immobilienleasing?
Mit dieser Form des Leasings wird die mittel- oder langfristige Finanzierung von Immobilien bezeichnet, die sich jedoch von der Vermietung abgrenzt. Es gibt das Immobilienleasing sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich. Unternehmen nutzen häufig die Form des Gebäude-Leasings, um Kosten einzusparen, während das Haus- oder Wohnungsleasing für Privatleute unter Umständen eine Alternative zum Kauf bildet, zum Beispiel, wenn sich kein Kreditgeber für eine Immobilienfinanzierung findet, weil kein Eigenkapital in ausreichender Menge vorhanden ist.
Kann man eine Immobilie leasen?
Das Leasing von Wohn- und Gewerbeimmobilien und -grundstücken ist problemlos möglich, sofern sich ein Leasinggeber findet. Der Ablauf ist ähnlich wie beim Kfz-Leasing. Im Gegensatz zur Miete ist das Leasing auf eine langfristige Nutzung mit der Möglichkeit des Immobilienkaufs am Ende der Laufzeit ausgelegt.
Welche Vor- und Nachteile existieren?
Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile des Immobilienleasings. Für Unternehmen eröffnet es steuerliche Vorteile, denn während bei der klassischen Finanzierung keine Umsatzsteuer entsteht, besteht die Option, beim Sale-and-lease-back eine Umsatzsteuerschuld zu schaffen, die dann in der Umsatzsteuererklärung verrechnet werden kann. Für Privatleute besteht der Vorteil darin, dass kein Eigenkapital erforderlich ist, um eine Immobilie zu erhalten. Dieser Vorteil greift, wenn ein Vorkaufsrecht im Vertrag geregelt ist. Dieses kann sich jedoch auch zu einem Nachteil entwickeln, da die Gesamtkosten zum Leasingende oftmals höher ausfallen als bei einer klassischen Finanzierung.
Zudem besteht während der Grundmietzeit keine Kündigungsoption. Ist der Leasingnehmer nicht in der Lage, die Rate zu begleichen, kann der Vertrag fristlos gekündigt und unter Umständen sogar Schadenersatz gefordert werden. Für Privatleute ist das Leasing aufgrund der hohen Gesamtkosten daher nicht immer die beste Alternative. Darüber hinaus geht mit dem Leasing eine höhere Verpflichtung für den Leasingnehmer einher, denn er ist wie ein Eigentümer für Wartung, Reparatur und Instandsetzung sowie für Versicherung der Immobilie verantwortlich.
Wieso ist Leasing eine Alternative zur Miete?
Wenn langfristig geplant ist, Immobilieneigentum zu erwerben, aktuell jedoch nicht ausreichend Mittel vorhanden sind, ist das Leasing eine mögliche Alternative zur Miete, denn es ist auf eine lange Dauer ausgelegt und schafft die Option, ein Kaufrecht im Vertrag zu vereinbaren. So haben Leasingnehmer nach Ablauf der Zeit die Gelegenheit, den Restbetrag zu begleichen und so zum Eigentümer der Immobilie zu werden.
Was sind die steuerlichen Auswirkungen des Leasing-Modells?
Steuerliche Effekte beim Immobilienleasing ergeben sich vor allem im gewerblichen Bereich, denn über eine Umsatzsteuerschuld bietet sich die Chance, diese in der Umsatzsteuererklärung mit der Mehrwertsteuer zu verrechnen und so die Gesamtsteuerlast zu senken. Privatleute, die als Leasingnehmer fungieren, sparen sich mit dem Leasing von Immobilien die Grunderwerbsteuer und die Grundsteuer, die beim Kauf bzw. für das Eigentum an einer Immobilie anfallen. Für eine genaue Kalkulation der Kosten im Vergleich zur Immobilienfinanzierung empfiehlt es sich, eine gründliche Aufstellung der Aufwendungen vorzunehmen und eine versierte Beratung zu nutzen.