Immobilienleasing – Wie Funktioniert Das?

  1. Was ist Immobilienleasing?
  2. Unterschied: Immobilie leasen und Immobilie mieten
  3. Modelle des Immobilienleasings
  4. Immobilienleasing – Vorteile
  5. Immobilienleasing – Nachteile
  6. Fazit: Für wen ist Immobilienleasing das richtige?

Was ist Immobilienleasing?

Grundsätzlich ist Leasing mit einer Miete vergleichbar. Per Definition gelten alle Objekte als leasingfähig, die ein(e) Leasinggeber:in nach der Vertragslaufzeit weiterhin verwenden kann. Was man in der Regel von Fahrzeugen kennt, gibt es auch bei Immobilien: Das Leasing. Beim Leasen von Immobilien mietest Du ein Haus oder eine Wohnung über einen längeren Zeitraum, ohne die Immobilie kaufen zu müssen – meist von Tochterunternehmen von Banken (i.d.R. einer Leasinggesellschaft). Während der Leasing-Laufzeit, die vertraglich in einem Leasingvertrag festgehalten wird, zahlst Du als Leasing-Nehmer:in eine Leasingrate (bestehend aus Zins, Tilgung und Verwaltungskosten) an den/die Leasing-Geber:in. Hört sich erst einmal wie das herkömmliche Mieten von Immobilien an, doch es gibt Unterschiede.

Unterschied: Immobilie leasen und Immobilie mieten

Der wesentliche Unterschied liegt in der Verantwortung und Pflege der Immobilie: Als Leasingnehmer:in trägst Du alle Rechte, Pflichten und Risiken selbst – Du agierst also wie ein(e) Eigentümer:in und kommst selbst für Reparaturen, Versicherungen, Steuern usw. auf. Bei dem herkömmlichen Miet-Verfahren ist dies Aufgabe des/der Vermieters/Vermieterin. Möchtest Du das Objekt nach Ende der vereinbarten Laufzeit des Leasingvertrages kaufen, wird das in einem separaten Kaufvertrag vereinbart.

Hinzu kommt, dass ein Leasingvertrag während der Grundmietzeit nicht durch den/die Leasingnehmer:in gekündigt werden kann. Zwar ist das bei vielen Mietverträgen auch der Fall, die Dauer ist jedoch entscheidend: Während in Mietverträgen oft nur wenige Jahre als Mindestmietdauer gelten, bist Du als Leasingnehmer:in in der Regel sehr langfristig an das Objekt gebunden.

Modelle des Immobilienleasings

Du besitzt kein Eigenkapital, um eine Immobilie zu kaufen und denkst darüber nach, ein Haus oder eine Wohnung zu leasen? Es gibt 3 Varianten des Immobilien-Leasings:

  • Neubauleasing: Der/die Leasinggeber:in kauft ein Grundstück und baut darauf Deine Wunsch-Immobilie. Leasingverträge werden in diesem Modell oft über einen langen Zeitraum von 20 – 25 Jahren abgeschlossen.
  • Buy and Lease: Der/die Leasinggeber:in kauft eine Bestandsimmobilie und verleaset diese an Dich als Leasingnehmer:in.
  • Sale and Lease Back: Du als Leasingnehmer:in kaufst oder baust eine Immobilie und verkaufst sie an den/die Leasinggeber:in. Dieser überlässt Dir die Immobilie zur Nutzung (zum Leasen).

Immobilienleasing – Vorteile

  • Kein Eigenkapital notwendig: Im Gegensatz zum Kauf einer Immobilie benötigst Du beim Leasing kein Eigenkapital. Deine Liquidität bleibt erhalten.
  • Vorkaufsrecht: Nach der Leasing-Zeit steht Dir in den meisten Fällen ein Vorkaufsrecht zu. Entscheidest Du Dich für den Kauf der Immobilie, werden bereits gezahlte Leasingraten mit dem Kaufpreis verrechnet. Dies erfolgt im Normalfall als Teilamortisationsleasing. Hier werden die gezahlten Raten zum Teil mit dem Kaufpreis verrechnet. Bei einer späteren Übernahme ist ein entsprechender Restwert zu zahlen. Beachte, dass Du beim Immobilienleasing nicht gezwungen bist, das Objekt auch tatsächlich zu erwerben.
  • Mitspracherecht: Vor allem beim Neubauleasing kannst Du mitentscheiden, wie die Immobilie aussehen soll. Um die Organisation sowie den Bau selbst musst Du Dich nicht kümmern.

Immobilienleasing – Nachteile

  • Eigentumsrechte: Mit dem Leasen einer Immobilie bist Du nicht automatisch Eigentümer:in des Objektes. Erst wenn die Leasing-Zeit beendet ist und Du Dich für den Kauf der Immobilie entscheidest, geht das Eigentum an Dich über.
  • Untervermietung: Least Du eine Immobilie lediglich als Rendite-Objekt, muss das im Vorfeld mit dem/der Leasinggeber:in vereinbart werden.
  • Kündigung: Diese ist innerhalb der vereinbarten Leasing-Zeit nicht ohne Weiteres möglich. Solltest Du die Leasingrate nicht mehr aufbringen können, droht fristlose Kündigung sowie Forderungen von Schadensersatz.
  • Instandhaltung: Kosten für Reparaturen, Versicherungen und Instandhaltungen trägst Du selbst. Darüber hinaus musst Du Dich selbst um die Organisation kümmern.
  • Höhere Gesamtkosten: Oft fallen die Gesamtkosten am Ende höher aus als mit Inanspruchnahme einer Finanzierung.

Für wen ist Immobilienleasing das richtige?

Es klingt verlockend: Als Leasingnehmer:in mietest Du eine Immobilie für einen gewissen Zeitraum – danach räumt Dir der/die Leasinggeber:in das Vorkaufsrecht ein und Du benötigst weniger Eigenkapital für den endgültigen Kauf des Objektes. Stimmt in Prinzip – doch in Anbetracht der Gesamtkosten geht das Spiel nicht immer auf: Oft zahlst Du inkl. der monatlichen Leasingrate am Ende mehr als mit einer Immobilienfinanzierung.

Immobilien-Leasing bietet sich eher für Unternehmen an – als gewerbliche(r) Leasing-Nehmer:in von z.B. Gebäuden bleibt Liquidität erhalten und es winken steuerliche Vorteile. Das ist für Privatpersonen nicht möglich. Im Bereich privater Wohnimmobilien bildet das Immobilienleasing den Ausnahmefall, denn die Investitionssummen liegen eher im Millionen-Bereich.

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